Mitarbeiterbezogene Planung oder Projektbezogene Planung
Bei der Auftragsplanung geht es darum, dass die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Bei den uns bekannten Handwerksbetrieben werden die Aufträge dabei entweder den Mitarbeitern zugewiesen oder die Mitarbeiter den Aufträgen zugewiesen.
Welche Plannung eignet sich besser für ein Handwerksbetrieb? Mitarbeiterbezogene Planung oder Projektbezogene Planung?
Bei einer mitarbeiterbezogenen Planung werden Auftrage / Projekte Mitarbeitern zugewiesen. Das bedeutet, der Planende übergibt den Auftrag an einen Mitarbeiter oder an ein Team.
Bei einer projektbezogenen Planung verhält es sich anders herum. Hier werden Mitarbeiter Projekten zugewiesen.
Wie Sie ja bereits aus unserem Artikel „Warum brauchen wir Planung im Handwerk“ wissen, sollte ein Auftrag nach Möglichkeit von Anfang bis Ende von einem Mitarbeiter oder einem Team ausgeführt werden. Unterbewusst wissen wir schon während der Angebotskalkulation welcher Mitarbeiter am besten für den Auftrag geeignet wäre, um ein möglichst gutes Arbeitsergebnis zu erzielen. Mehr dazu finden Sie in unserem Blogbeitrag „Warum brauchen wir Planung im Handwerk“.
Den meisten Unternehmen fällt dies leichter, wenn diese von Anfang an Mitarbeiterbezogen planen, da wir uns dann gleich von Anfang an mit dieser Frage beschäftigen und nicht erst in der Woche, in der der Auftrag beginnt. Außerdem fällt es so viel leichter Teams zu bilden und diese auch beizubehalten.
Darin liegt auch der Unterschied zu einer Projektbezogenen Planung. Hier wird nämlich zunächst nur nach freien Kapazitäten geschaut und die Frage wer das dann überhaupt ausführen kann bleibt zunächst außen vor. Das Ergebnis sind dann zum Teil chaotische Zustände während der Ausführung, ständig wechselnde Mitarbeiter auf der Baustelle, ein hoher Stresspegel und am Ende unzufriedene Kunden.
Praxisbeispiel
Wir haben unsere Teams im Betrieb Maler Giese z.B. nach verschiedenen Spezialisierungen eingeteilt. Ein Team macht z.B. Kundendienst-/Kleinaufträge, ein Team ist spezialisiert auf Innenputze, ein Team auf Tapezierarbeiten, eins auf Lackierarbeiten etc.
Jetzt haben wir z.B. eine Wohnung zu renovieren, die alten Raufasertapeten sollen entfern, und die Wände modern mit Malervlies gestaltet werden. Natürlich schauen wir jetzt gleich, dass wir diesen Auftrag unserem Tapezierteam zuweisen, um ein bestmögliches Projektergebnis zu erzielen.
Natürlich können alle unsere Maler tapezieren, nur halt nicht alle so gut und in derselben Zeit wie unser auf Tapezierarbeiten spezialisiertes Team.
Würden wir Projektbezogen planen und erstmal nur nach freien Kapazitäten schauen wäre die Wahrscheinlichkeit, dass wir zwei oder drei Tapezieraufträge zeitgleich einplanen deutlich höher. Das Ergebnis wäre, dass sich keine Spezialisierten Teams bilden können und immer alle Mitarbeiter alles machen müssten. Auch die Arbeiten, die sie entweder ungern machen oder gar nicht gut können.
Mitarbeiter – der Kern unserer Betriebe
Wie wir ja alle wissen haben wir unter anderem bedingt durch unsere alternde Gesellschaft ein Fachkräftemangel im Handwerk. Umso wichtiger ist es, dass wir unseren Mitarbeitern ein gutes Arbeitsumfeld schaffen. Hierfür ist die Identifikation mit unseren Betrieben einer der wichtigsten Faktoren. Durch eine Mitarbeiterbezogene Planung werden Aufträge und damit auch die Verantwortung für diesen Auftrag an den oder die jeweiligen Mitarbeiter übergeben und die Mitarbeiter können das Ergebnis des Auftrags ganz allein beeinflussen. Hierdurch wird die Motivation der Mitarbeiter und die Arbeitsqualität deutlich gesteigert.
Bei uns dürfen sich Mitarbeiter z.B. raussuchen, in welchem Bereich sie am liebsten Arbeiten. So muss keiner das tun, was ihm eigentlich keinen Spaß macht.
Ein weiterer Vorteil der Mitarbeiterbezogenen Planung ist es, dass Sie im Gegensatz zu einer Auftragsbezogenen Planung eine bessere Übersicht behalten.
Mitarbeiterbezogene Planung oder Projektbezogene Planung?
Aus unserer Sicht sollten Sie auf jeden Fall immer mitarbeiterbezogen planen, da sie hier deutlich bessere Projektergebnisse erzielen.